Tag 10: Donnerstag, der 30.05.2013
Tagesdaten
Für Heute steht ein Ausflug nach Cape Wrath an. Mit einem großen Kahn bringt der Fährmann acht Personen über den Kyle of Durness. Der Fährmann hat auch noch seinen Hund dabei und der scheint die Überfahrt zu genießen. Am gegenüberliegenden Ufer erwartet uns ein Kleinbus der uns zum Leuchtturm von Cape Wrath bringt. Der Fahrer stellt sich als Steward vor, hat einen heftigen schottischen Akzent und erzählt uns während der 40 minütigen Fahrt die Geschichte von Cape Wrath und dem Leuchtturm. Cape Wrath ist der nordwestlichste Punkt Großbritanniens und seit 1933 ein Übungsgelände der englischen Luftwaffe. Aus diesem Grund darf man den Weg zum Leuchtturm nur bei Übungspausen benutzen. Die Fahrt geht Anfangs durch Schafweiden, später wird es immer mooriger und alles sieht aus wie ein riesiger Torfstich. Hier wächst kein Baum oder Strauch, es gibt nur Moor. Zu Beginn des 18. Jh. beschloss in England eine Kommission an besonders gefährlichen Stellen rund um die Küste Leuchttürme zu bauen. Am Weihnachtstag 1828 leuchtete zum erstenmal das Leuchtfeuer im Turm von Cape Wrath. Gebaut wurde dieser Leuchtturm, wie so viele andere, vom schottischen 'National Techniker' Robert Stevenson. Als wir ankommen schiebt sich eine Nebelwand direkt über Cape Wrath und somit ist es nichts mehr mit einem Blick über 100 Meter steil abfallende Klippen aufs offene Meer. Es hat aber schon auch was, den Leuchtturm immer wieder zwischen dem wabernden Nebelschwaden zu sehen. Schade ist nur, daß das Gelände mit den Natursteinmauern rund um den Leuchtturm langsam verfällt.
                   
           
           
Auf der Rückfahrt kommt dann natürlich wieder die Sonne zum Vorschein.
Wir wollen uns am Nachmittag noch die Ruine der Kirche von Balnakeil und den dazugehörenden historischen Friedhof anschauen. Bis zur Kirche sind es vom Campingplatz aus 1,5 km zu Fuß. Langsam kommt auch hier der Nebel an und taucht die Kirchenruine mit dem Friedhof in eine gespenstische Kulisse. Neben der Kirche beginnt gleich die 'Balnakeil Beach', eine weite Sandbucht mit hohen Dünen. An deren Rand das 'Bankier House' steht. Hier lies sich der Bischof von Caitness 1755 einen Sommersitz bauen. Das Haus ist seit 1905 im Besitz der gleichen Familie und immer noch bewohnt.